
Brotsamen zur Weihnachtszeit
Mickrige fünf Prozent: Statt echter Hilfe nur Brotsamen zur Weihnachtszeit
Gönnerhafter geht es kaum: Statt der längst überfälligen und notwendigen Unterstützung in Zeiten historisch hoher Energiepreise und Teuerungsraten greift Personalchef Martin Seiler in das staatlich finanzierte Unterstützungssäckel und gewährt den Mitarbeitern generös 150 Euro als Energiesparbonus – eine schöne Bescherung zur Weihnachtszeit.
Damit schafft es der Arbeitgeber erneut, nur an sich zu denken und dabei so zu tun, als lägen ihm die Beschäftigten am Herzen. Nicht nur, dass er die Belegschaft mit mickrigen fünf Prozent der zum Inflationsausgleich gedachten Subvention in Höhe von 3.000 Euro abspeist. Genauso frech ist die Zweckentfremdung der Prämie: Das Etikett Energiesparbonus dient nur dazu, die DB als besonders „grün“ darzustellen. Image ist alles, doch der Nutzen für die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner geht wieder einmal gegen Null!
Das ist derselbe Arbeitgeber, der schon die von der GDL geforderte Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro rundweg und ohne jede Verhandlungsbereitschaft abgelehnt hat. Die soziale Kälte und der Hochmut des Vorstands sind umso erschreckender angesichts des Zustands im Konzern: Verspätungen, Personalmangel, defekte Züge, die marode Infrastruktur und die sträfliche Nichtanwendung von Tarifverträgen und Gesetzen sind nur einige der Themen, mit denen sich die Eisenbahner im direkten Bereich Tag für Tag auseinandersetzen müssen, um den Eisenbahnverkehr halbwegs am Laufen zu halten.
Doch anstatt die Probleme anzupacken und zu lösen, feiern die Manager abgehoben lieber sich selbst und lassen die Arbeitnehmer, wie die Reisenden, am kalten Bahnsteig auf den Zug warten!
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