Aushang,  Deutsche Bahn,  Tarifpolitik

An Dreistigkeit nicht zu überbieten…

…und ein grottenschlechter Stil. Eine arbeitgeberseitige Tragödie in zwei Akten!

Im ersten Akt wird in „grünen“ Betrieben innerhalb des DB-Konzerns unter fadenscheinigen Begründungen die Gewährung des vergünstigten Deutschlandtickets verwehrt und somit die großflächige Nutzung des 49€-Tickets von der DB AG selbst verhindert. Scheinargument hier – es gäbe keine tarifvertraglichen Regelungen dafür. Das stimmt sogar, denn derzeit gibt es für das Deutschlandticket tatsächlich weder Regelungen aus einem Tarifvertrag noch aus einer Betriebsvereinbarung – in KEINEM Betrieb! Man zahle dann lieber mehr für Dienstfahrkarten bei Fahrgastfahrten. Das hat zwei Effekte: Zum einen verbrennt man so weitaus höhere Beträge über den konzerneigenen Finanzkreislauf (rechte Tasche, linke Tasche) und zum anderen muss ein Teil der Eisenbahner die Fahrt von und zur Arbeit weiterhin selbst finanzieren. Das schafft den gewollten Unfrieden in den grünen Betrieben und ist ein weiteres Beispiel dafür, wie man versucht, Mitglieder einer unlieb- samen Gewerkschaft, welche ja auch Arbeitnehmer des DB-Konzerns sind, zu verärgern. Damit nicht genug! Man leistet sich vor dem Hinter- grund der Verkehrswende und dem bestehenden Nachwuchsmangel außerdem einen unverantwortlichen Bärendienst.

Im zweiten Akt appelliert genau dieser tendenziös agierende Arbeitge- ber, dass die „Eisenbahnerfamilie“ zusammenstehen muss, um die Ver- kehrswende zu schaffen. Doch ob es die Leistung freiwilliger weiterer Übernachtungen bei DB Cargo AG ist, die mangelhafte Besetzung von Zügen im Bereich der Zugbegleiter oder das arbeitgeberseitige „Ange- bot“, Pause in Zügen zu machen – selbst verursachtem Personalman- gel kann man so wohl kaum begegnen! Dem Ganzen wird dann noch die Krone aufgesetzt, indem man die aktuelle Verteuerung der Lebens- haltungskosten als Hauptargument zu Felde führt. Die 3 000 Euro Inflationsausgleichsprämie zusätzlich zum Entgelt zu gewähren, wie es die GDL seit Oktober 2022 fordert, lehnt man weiterhin ab – lieber zahlt man Vorständen hohe Boni. Die Defizite sollen mit solchen Arbeitnehmerspenden ausgeglichen werden!

Nicht mehr lange – die GDL wird am 5. Juni 2023 in Berlin die richtige Antwort auf solche Machenschaften geben!



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Bildquellen:

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